Im März, gleich zu Beginn des ersten Lockdown, färbte ich Wolle für´s Gemüt. Gleich 400g Merino-Seide, aber nicht wie sonst mit Ashford-Farben, sondern mit Säurefarben von Dharma. Ich hätte gern ein schönes warmes Hoffnungsgrün gehabt, heraus kam ein knalliges Neongrün. Ich war ziemlich enttäuscht. Es half auch kein Schönreden, die Farbe knallte wirklich richtig extrem.
Nach ein paar Tagen startetet ich einen Rettungsversuch - mit Dunkelgrün und Schwarz habe ich das Garn überfärbt. Das Neongrün war zwar sehr dominant, aber ich konnte es doch ein bisschen abmildern und abdunkeln. Puh! Es wäre wirklich zu schade um die Wolle gewesen ...
Und dann habe ich sie verstrickt - zu einem Amrum-Sweater
So ganz genau kam meine Maschenprobe nicht hin, also habe ich den Pulli eine Größe größer gestrickt. Die Raglan-Schräge habe ich auch ziemlich verlängert, weil ich gern einen lockeren Überziehpulli haben wollte.
Das Stricken war Entspannung pur, gerade in dieser sonderbaren Zeit. Durch das Muster wird es nie langweilig und die Motivation bleibt hoch. Einzig die Ärmel zogen sich dann, vor allem der zweite ... Kennt ihr das auch?
Rechtzeitig zum Start in den Mai habe ich meinen maigrünen Pulli dann abgekettet. Und erst mal in den Schrank geräumt. Das Wetter wurde sommerlich, die aktuelle Situation entspannte sich - einen langärmligen, wolligen, hoffnungsgrünen Pulli brauchte ich nicht.
Dafür ist jetzt die richtige Zeit gekommen, ihn wieder heraus zu holen. Und ich freu mich sehr über ihn - die Farbe macht gute Laune und er trägt sich genau wie erhofft: locker, luftig und leicht. Vielleicht kehren ja auch irgendwann wieder solche Zeiten zurück?
Verbraucht habe ich übrigens nur knapp 300g meines Garns (Lauflänge 400m/100g). Vom Rest stricke ich jetzt noch ein hoffnungsgrünes Jäckchen als Willkommensgeschenk für ein kleines Menschlein.
Ich freue mich schon sehr darauf, heute wieder auf dem MMM-Blog
zu stöbern und viel Schönes und Selbstgemachtes an der Frau zu entdecken!
Hoffnungsvolle Grüße
von Doro